
DIE LINKE begrüßt Amazon nicht
Bei Amazon gibt es keine Tarifverträge, mit Gewerkschaften wird nicht verhandelt, die Mitarbeiter werden lückenlos überwacht
DIE LINKE Pirmasens: Pirmasenser Stadtspitze lehnt sich für Ausbeuterkonzern aus dem Fenster
Laut Presseberichten hat die Pirmasenser Stadtspitze die Ansiedlung eines Amazon-Logistik Zentrums auf der Truppacher Höhe nahe Zweibrücken begrüßt. Dort soll auf 20 Hektar eine 50.000 Quadratmeter große Logistik Halle gebaut werden und 400 Arbeitsplätze entstehen. Die Waren sollen über die A8 und die A6 angeliefert werden. Die Pirmasenser Stadtspitze verspricht sich positive Signale für die Südwestpfalz, Jobs für Langzeitarbeitslose und nicht zuletzt verstärkten Druck für den vierspurigen Ausbau der B 10.
Dazu erklärt der Vorsitzende der LINKEN Pirmasens, Frank Eschrich: „Jeff Bezos gehört zu den schlimmsten Arbeitgebern dieser Welt. Auf dem Rücken seiner Beschäftigten hat er ein milliardenschweres Firmenimperium aufgebaut, das sich jeder Kontrolle entzieht. Bei Amazon gibt es keine Tarifverträge, mit Gewerkschaften wird nicht verhandelt, die Mitarbeiter werden lückenlos überwacht. Gezahlt werden Hungerlöhne, Arbeitsschutz existiert nicht und es herrscht ein System der Unterdrückung und Angst. Kürzlich hat Bezos seinen Beschäftigten das Tragen von Corona-Schutzmasken verboten, um Pausenzeiten einzusparen. Bezozs Firmenvermögen wird auf 200 Milliarden Dollar geschätzt, er selbst verdient 7,9 Millionen Euro pro Stunde. Der Amazon-Konzern zahlt so gut wie keine Steuern, nutzt aber jeden Vorteil, der von willfährigen Politikern eingeräumt wird.
Dass sich die Pirmasenser Stadtspitze über die Ansiedlung dieses Ausbeuterkonzerns freut, ist zutiefst beschämend. Für die Aufhübschung der Arbeitslosenstatistik ist anscheinend jeder Drecksjob noch gut genug, gerade für die Langzeitarbeitslosen, wie die Stadtspitze betont. Aus Sicht der Stadt Oberen sind auch täglich 1000 LKW mehr auf der Straße begrüßenswert und kein Problem, denn damit wird der B 10 Ausbau forciert. Von Klimakatastrophe, Verkehrskollaps und der dringenden Notwendigkeit, den Logistikverkehr auf die Schiene zu verlegen, hat man im Pirmasenser Rathaus noch nichts gehört.“
Frank Eschrich, Vorsitzender DIE LINKE Pirmasens