Politische Reflexe von Erich Weis

Frank Eschrich

Die Schulverpflegung fällt auf Grund des Lockdowns mit Unterbrechungen seit über einem Jahr aus

DIE LINKE Pirmasens: Soziales Engagement für ausgefallene Schulmittagessen kommt reichlich spät

Die grundsätzliche Kritik der LINKEN Pirmasens am Hartz-IV-System und der damit einhergehenden Kinderarmut und Mangelernährung hat nun CDU-Stadtratsmitglied und Lions-Club-Mitglied Erich Weis auf den Plan gerufen und wirft dem Vorsitzenden der Pirmasenser LINKEN Diffamierung des sozialen Projektes „Horeb-to-go“ und Spendern vor.

Dazu erklärt der Vorsitzende der LINKEN Pirmasens, Frank Eschrich: „Die Vorwürfe von Erich Weis weise ich entschieden zurück. Niemand stellt soziales Engagement in Frage oder diffamiert Spender oder Menschen, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen. In unserer Presserklärung haben wir sehr deutlich gemacht, dass die Ursache von Kinderarmut und Mangelernährung das System Hartz IV ist und diese politische Fehlleistung nicht durch soziale Projekte behoben werden kann. Hartz IV ist Armut per Gesetz und kann nur durch andere, bessere Gesetze in Ordnung gebracht werden. Ganz im Gegenteil verlässt sich der Staat seit Jahren auf soziale Einrichtungen, Kirchen und sozial engagierte Menschen, die die Lücken des Sozialstaates mit Spenden und Eigenleistungen schließen sollen und entledigt sich damit seiner Verantwortung. Genau darauf bezieht sich unsere Kritik. Es ist ein politisch unhaltbarer Zustand, wenn eine der reichsten Industiernationen der Erde nicht in der Lage ist, menschenwürdige soziale Sicherungssysteme zu unterhalten und stattdessen Spenden für das Mittagessen von armen Kindern gesammelt werden müssen.

Die Schulverpflegung fällt auf Grund des Lockdowns mit Unterbrechungen seit über einem Jahr aus. Wenige Wochen vor den Sommerferien, der Rückkehr in den Präsenzunterricht und damit auch der Wiederaufnahme der regulären Schulmittagessen kommt „Horeb-to-go“ zudem reichlich spät, wenn es als humanitäre Aktion gedacht sein soll. Dies belegt auch die schwache Resonanz, die das Projekt hervorgerufen hat, weil jeder weiß, dass in Kürze die Mittagsverpflegung in den Schulen wieder stattfindet. Deshalb müssten die Ideengeber schon mal die Frage beantworten, warum ihnen die Misere der Schulkinder erst jetzt aufgefallen ist und nicht viel früher ein solches Projekt aufgelegt wurde. Doch nur Aktionismus? Dass Mangelernährung durch Hartz-IV kein neues Phänomen, sondern seit vielen Jahren bekannt und in seriösen Medien auch kommuniziert wird, wurde schon ausführlich erläutert. Deshalb ist es schon dreist, nun mit dem Finger auf Kritiker zu zeigen.“

Frank Eschrich, Vorsitzender DIE LINKE Pirmasens